Es ist wichtig, dass Beobachtungen des Lehrers, als auch der Eltern von der jeweiligen Partei ernst genommen werden. Ein(e) verständnisvolle(r) LehrerIn kann durch ihr/sein Verhalten legasthenen/dyskalkulen Kindern den Schulalltag maßgeblich erleichtern und dafür sorgen, dass die Motivation und vor allem das Selbstwertgefühl des Kindes erhalten bleiben. Das Kind ist auf das nötige Verständnis und die Förderung angewiesen, es kann sich nicht selbst helfen.
Durch eine ärztliche Diagnose wurden bereits primäre Defizite im Hören und Sehen sowie neurologische, psychiatrische oder andere Erkrankungen ausgeschlossen.
Damit der gewünschte Erfolg eintritt, ist häufig eine außerschulische Hilfe durch einen Spezialisten notwendig. Anhand standardisierter Tests werden Probleme genau lokalisiert und im anschließenden Beratungsgespräch der richtige Weg für ihre Lösung aufgezeigt.
Spezielle Sinneswahrnehmungen werden dem Kind abverlangt, wenn es lesen, schreiben oder rechnen soll. Finden eine oder mehrere Sinneswahrnehmungen differenziert statt, so ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.
Die Fehler, die das Kind macht, sind nur die Symptome einer Legasthenie/Dyskalkulie. Ursache sind die differenten Sinneswahrnehmungen, hier muss deshalb Hilfe einsetzen.
Zu Beginn der Förderung und in regelmäßigen Abständen testen wir die Lese- und Rechtschreibfertigkeiten ihres Kindes.
Wir verwenden im ILR das für Schüler von der 1. bis zur 9. Klasse standardisierte Testverfahren “Hamburger Schreibprobe”. Damit lassen sich sowohl der Prozentrang jedes Schülers, als auch der Entwicklungsstand der einzelnen Rechtschreibstrategien ermitteln.
Im Abstand von sechs Monaten stellen wir durch Wiederholungstests fest, in welchem Maße sich jeder Einzelne im Leistungsspektrum seiner Alterskameraden nach vorn gearbeitet hat und teilen dies den Eltern mit.
Außerdem führen wir Tests zur Aufmerksamkeit und zu folgenden Sinneswahrnehmungen durch:
Terminabsprache per Telefon (0177 4752121) oder Mail (info@ilr-gera.de).
Das heißt: Wichtig ist, dass die Förderung nicht einseitig durch Üben am Symptom, d.h. durch alleiniges verstärktes Schreiben und Lesen üben passiert, sondern dass Interventionen zur Schärfung der Sinneswahrnehmungen und Stärkung der Aufmerksamkeit unternommen werden. Das ist die Grundlage des Erfolgs. Bei den vielfältigen ILR-eigenen Fördermaterialien nimmt das „Jenaer Lese- und Rechtschreibtraining” von Dr. Thomas Grüning einen wichtigen Platz ein. Das ILR-Förderkonzept ist das Ergebnis langjähriger fachlicher Auseinandersetzung und praktischer Erfahrung mit Lernproblemen. Eine erfolgreiche Arbeit bedarf elterlicher Unterstützung. Wichtig sind gegenseitiges Vertrauen und die Betonung der Stärken des Kindes sowie Verständnis, Geduld und Liebe. Das Kind muss jederzeit wichtiger bleiben als die Lese-/Rechtschreib- oder Rechenschwäche. Die Beobachtung und Analyse des Lernstandes wird den Eltern in Einzelgesprächen und Elternseminaren mitgeteilt. Kontakte zu den Lehrerinnen und Lehrern und gemeinsame Absprachen fördern den Erfolg. Es gibt Möglichkeiten für LehrerInnen in der Schule, Betroffene zu unterstützen, indem sie vorhandene gesetzliche Gegebenheiten zur Anwendung bringen. In Deutschland hat jedes Bundesland seine eigenen Gesetze, die die Beurteilung von legasthenen/LRS/dyskalkulen Schülern regelt.
->Legasthenie-Erlass des Kultusministeriums Thüringen
Das Lese-/Rechtschreib- und Rechentraining erfolgt nachmittags unter Anleitung erfahrener und speziell geschulter Pädagogen so lange, bis die Lernverzögerung überwunden ist – meist ein bis zwei Jahre.
Siehe auch bei -> Fernunterricht